Freitag, 24. März 2017

Sommergewitter im Herbst

Hier Draußen scheint das Wetter verrückt zu spielen. Die Wälder zeigen größtenteils keine Anzeichen von Frühling. Im Gegenteil, es herrscht eher herbstliche Stimmung. Die Bäume sind kahl und der ganze Boden ist bedeckt mit herab gefallenen Blättern.
Jedoch sind wir am Tag nach unserer letzten Dusche in Temperaturen wie im Hochsommer gewandert. Schweißgebadet war die Dusche schnell dahin. Und zu allem Überfluss erlebten wir auch noch ein Sommergewitter vom feinsten. Zum Glück war es schon spät, sodass wir und unsere Freunde uns schon im Zelt verkriechen konnten. In der Nacht wurde der Wind so stark, dass sich unser Zelt halb eindrückte und unser Fenster aufgebläht wurde. Angelo musste sich mit dem Rücken gegen die Zeltwand setzen um das Zelt einigermaßen trocken zu halten. Das war eine Nacht!
Gestern konnten wir zum Glück alles wieder trocknen. Leider mussten wir uns schweren Herzens von unseren Freunden verabschieden, da wir weiter laufen mussten, als sie wollten. So sind wir diese Nacht allein in Hiawassee. Aber erneut frisch geduscht und voller Tatendrang. Am Mittwoch wollen wir im Nantahala Outdoor
Center sein.

Dienstag, 21. März 2017

Viele gute Neuigkeiten

Die ersten vier Tage auf dem Trail waren wunderbar. Am ersten Tag ging es auf den Springer Mountain, vorbei an beeindruckenden Wasserfällen. Falls jemand die Bilder noch nicht gesehen hat: Vero und Angelo haben sich auf dem Springer Mountain verlobt. Die Nachricht hat sich auf dem Trail schneller verbreitet als die Wanderer liefen. So kamen uns einige entgegen mit den Worten: "You are the newly engaged? Congratulations!" Und falls sie es noch nicht wussten, war unser neu gefundener Freund Dan, drauf und dran es jedem mitzuteilen. Wir sind an diesem Tag auch weiter gelaufen als geplant. Beim Abendessen hat Vero ihre Sonnenbrille wieder gefunden.
Die Nacht über und am nächsten Morgen hat es etwas geregnet. Wir wanderten im Nebel bis zum Mittag. Echt tolle Stimmung. Wir hatten auch unsere erste Trail-Magic an diesem Tag, Eis-gekühlte Pepsi und Mandarinen.
Die Tage über haben wir immer wieder die selben Leute getroffen mit denen wir uns angefreundet haben. Alle Wanderer hier sind super freundlich und wir hatten insgesamt schon drei Trail-Magics (Hot Dog und Chilli, Bier und Kaffee). Letzte Nacht waren es -1 Grad. Aber da wir schneller als der Plan waren, hatten wir heute einen kurzen Tag. Wir bestiegen Bloodmountain. Bei Neel's Gap gab es eine schöne heiße Dusche und Pizza. Wir sind also super gestärkt und freuen uns auf morgen.

Freitag, 17. März 2017

Der Weg vor dem Trail

Der Weg zum Appalachian Trail scheint anstrengender zu sein als der Trail selbst. Zumindest könnte man das glauben nach den letzten zwei Tage. Aber das wird sich ab morgen herausstellen.
Wir wurden heute von den freundlichen Leuten vom Hiker Hostel abgeholt. Und damit startet nun endlich der schöne Teil.
Mittwoch waren wir 24 Stunden auf den Beinen. Der Flug war ruhig aber lange. Immigration hat fast zwei Stunden gedauert. Leider wurden uns auch nur 6 Monate gewährt. Jetzt heißt es entweder schneller laufen, oder zwischen durch noch eine Verlängerung beantragen. Mal sehen was der Trail bringt. Spät Abends waren wir dann aber letztendlich in unsrem Airbnb. Uber driver dank. (Für die, die Uber nicht kennen, das ist wie Airbnb für Taxis.)
Von dort haben wir dann auch heute Morgen gestartet zum Supermarkt. Hier überwältigt von den Amerikanischen Verhältnissen haben wir uns mit Verpflegung eingedeckt. Leider haben wir auch schon den ersten Teil unserer Ausrüstung verloren. Vero's Sonnenbrille ist weg. Weiter ging es zum örtlichen REI, die überaus hilfreich waren. Dort durften wir unsere Rucksäcke abstellen. Weiter zu AT&T um eine SIM Karte zu kaufen. Nun fehlte nur noch unser amerikanischer Ladestecker. Der sollte eigentlich beim nächsten Post Office liegen. Haben wir von Amazon dort hin liefern lassen. Wir wurden von dort aber zum nächsten Post Office geschickt, nur um nach einer weiteren halben Stunde laufen zu erfahren, dass unser Paket dort auch nicht liegt. Dort haben wir allerdings unsere Bounce Box aufgegeben. Wir sind gespannt ob diese in Hot Springs ankommt.
Zurück zu AT&T um dort ein viel zu teures Ladegerät zu kaufen und gerade noch rechtzeitig zum Abholplatz gelangt, wo wir gleich auf 5 weitere Thru-Hiker gestoßen sind.
Das Hostel in dem wir sind ist voll und ähnlich gut besucht soll der AT sein. Noch einmal schlafen und dann geht es los. AT, wir kommen!

Freitag, 10. März 2017

Packliste

Ein großes Bett mit ergonomischen Matratzen. Ein großer Kleiderschrank voll mit Klamotten für jeden Anlass. Die Küche - ein ganzer Raum nur zum Kochen, mit Schränken voll Töpfen, einem Herd und Spülmaschine. Zu zweit kommen wir mit unseren beiden Rucksäcken auf etwa 80 Liter Fassungsvermögen. Wir werden uns also im Verzicht üben müssen. Daher auch verständlich, dass die häufigste Frage, die wir gestellt bekommen ist: "Was nehmt ihr denn eigentlich alles mit?"

The Big 4

Was sind die großen 4? Das sind die Teile unserer Ausrüstung, die das meiste Gewicht zusammenbringen.
  • Rucksack
  • Unterkunft
  • Schlafsack
  • Schlafunterlage

Rucksack

Unsere Rucksäcke haben wir beide schon länger und sind damit tatsächlich der älteste Teil unserer Ausrüstung der mit auf den Trail geht. Hätten wir uns neue Rucksäcke gekauft, wären diese sicherlich größer ausgefallen. Aber mehr Volumen bedeutet auch mehr Gewicht. Nun sind wir gezwungen unsere Ausrüstung entsprechend minimal zu halten. Außerdem haben sich unsere Rucksäcke schon bewährt und sind bequem.

ACT LITE 40 + 10

von Deuter
40 + 10 Liter
1670 g

FUTURA 30 SL

von Deuter
30 Liter
1550 g

Zelt

Nook 2 Tent

von MSR
Freistehend
1588 g

Footprint

198 g

Mudmat

142 g

Nook Gear Shed

709 g

2637 g
Dank des größeren Rucksacks (oder wegen des größeren Rückens?) trägt Angelo das Zelt. Wir haben ein Drei-Jahreszeiten Zelt für zwei Personen von MSR. Dieses haben wir bereits auf dem Kungsleden in Schweden erprobt. Zum Zelt dazu haben wir noch eine Unterlage um die Lebenszeit von unserem Zelt zu verlängern. Und für den Eingangsbereich haben wir noch eine Mudmat. Sie schützt unsere Ausrüstung vor Nässe und Schmutz. Leider haben wir in Schweden festgestellt, dass uns der Eingangsbereich nicht ausreicht. Besonders dann, wenn es regnet. So musste mein Rucksack immer im Poncho eingeschlagen neben dem Zelt liegen. Für den AT haben wir uns deshalb noch die zugehörige Gear Shed gekauft, ein kleines Vorzelt.

Schlafsack

Daune oder nicht Daune? Nach wie vor hat Daune das beste Verhältnis von Isolation zu Gewicht. Kunstfaser hält jedoch besser warm, sollte der Schlafsack einmal nass werden. Hier haben wir einfach mal optimistisch geplant, und zum Daunen-Schlafsack von Western Mountaineering gegriffen. Das ist der Mercedes unter den Schlafsäcken und schneidet in den meisten Tests am besten ab.

Alpinlite

von Western Mountaineering
935 g
200 cm Länge
850 cuin Füllkraft
bis -7 °C

Alpinlite

von Western Mountaineering
880 g
180 cm Länge
850 cuin Füllkraft
bis -7 °C

Schlafunterlage

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Schlafunterlagen. Luftmatratzen, sowohl zum Aufblasen, als auch selbstaufblasende und es gibt Schaumstoffunterlagen. Letztere überzeugen durch ihre Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit, sind im Vergleich zu Luftmatratzen jedoch um einiges unhandlicher. Auch erreicht man mit Luftmatratzen höheren Komfort durch mehr Dicke. Deshalb haben wir uns für die Thermarest NeoAir Xtherm entschieden, die mit einem R-Wert von 5,7 auch noch super isoliert ist!

NeoAir XTherm

von Thermarest
640 g
196 cm Länge
6,3 cm Dicke

NeoAir XTherm

von Thermarest
490 g
183 cm Länge
6,3 cm Dicke

Weiter Ausrüstung

Mit der bisherigen Aufzählung können wir wandern und schlafen. Jedoch ist unsere Ausrüstung noch nicht vollständig. Das wohl größte Gesprächsthema von Thru-Hikern überhaupt ist das Essen!

Küche

Ti Alcohol Stove

70 ml
34 g

Ti DX Set Accessories

52 g

Ti Ultralight Mug Pot

500 ml
74 g

Ti Ultralight Mug Pot

900 ml
99 g

2x Snowpeak Titanium Single Cup FH

à 70 g

2x Titanium Löffel

à 20 g

439 g
Das Essen selbst ist natürlich im Bezug auf das Gewicht, die größte Variable in unserem Gepäck. Fester Bestandteil ist jedoch unsere Camping-Küche. Bei den Kochsystemen gibt es jede Menge Auswahl. Man erzählt sich, dass Spiritus auf dem AT am besten zu finden ist. Darum haben wir, wie man auf englisch sagt, einen Alcohol Stove von Evernew America gewählt. Passend zu unserem Vorhaben, verkaufen die das Appalachian Set. Dieses besteht aus
  • dem Brenner selbst
  • ein zweiteiliger Aufsatz zum Windschutz 
  • eine Zwischenplatte
  • ein Topf mit 500 ml Volumen
Zusätzlich haben wir uns noch einen Topf mit 900 ml gekauft. Der Kocher überzeugt durch seine Vielfältigkeit. Um das Packmaß klein zu halten, wird das Matrjoschka-Prinzip angewendet: Der Brenner passt in den Aufsatz und die zwei Teile des Aufsatzes werden ineinander geschoben. Das passt dann zusammen in den kleinen Topf, welcher in den großen Topf passt. Zusätzlich findet sich darin dann noch die Zwischenplatte, ein Spültuch, ein Feuerzeug und ein schwedisches Feuerstahl. Neben Spiritus kann man in dem Windschutz auch kleines Geäst, Tannenzapfen oder Festbrennstoff wie Esbit verwenden.
Die Küche wird noch ergänzt durch zwei Titanium Becher sowie Löffel, einen Schwamm und biologisch abbaubare Seife. Letzteres kann sowohl der Küche, als auch dem Bad zugeordnet werden.

Technik

Das hier ist nicht der Blog von Grandma Gatewood, sondern von Angelo und Vero. Deshalb ist selbstverständlich auch Technik mit dabei, vor allem zur Navigation, aber auch als Foto, zum Lesen und Musik hören.

PowerPort Solar Lite

von Anker
15 W
355 g

PowerCore 20100

von Anker
20100 mAh
356 g

Nexus 6p

3.450 mAh
178 g

Nexus 5

2300 mAh
130 g

Kindle Paperwhite (2013)

207 g

Casio Armband Uhr

SGW-500HD-1BVER
113 g
Digitalkompass
Sonnenauf- und Sonnenuntergangsanzeige
Thermometer

Klamotten

In Sachen Klamotten sind wir ziemlich gleich ausgestattet. Jeder nimmt mit:
2x Paar Unterwäsche
2x Paar Wandersocken
Paar Wollsocken
Base Layer Hose aus Merino Wolle
2x Base Layer Long Sleeve Merono Wolle
2x Funktions T-Shirt
Funktions Hoodie
Soft Shell Jacke
Wanderhose
Poncho
Bandana
Wollmütze
Hut
Sonnenbrille
Handschuhe
Neoprenschuhe
2x Paar Unterwäsche
2x Sport BH 2x Paar Wandersocken
Paar Wollsocken
2x Base Layer Hose aus Merino Wolle
2x Base Layer Long Sleeve Merono Wolle
2x Funktions T-Shirt
Fleece Jacke
Soft Shell Jacke
Wanderhose
Poncho
Buff
Tuch
Wollmütze
Hut
Sonnenbrille
Handschuhe
Neoprenschuhe

Weiteres

2x Camelbak Flaschen 1 Liter
Camelbak UV Purifier (zum Wasser sterilisieren)
Eine kleine Schaufel
Toilettenpapier
Taschentücher
Zahnputzpastillen
Microfaser Handtuch
Schlafsack-Inlett
Camping Apotheke
Blasenpflaster
Antibiotikum
Trillerpfeife
Schweizer Taschenmesser
Dünnes Seil und Karabiner
2x dünne Dry Bag
Scrubba Wash Bag (Drybag mit Waschbrett Funktion)
Gorilla-Tape
Stirnlampe
Sitzunterlage
Mückenmittel
Mückennetz
2x Camelbak Flaschen 1 Liter
2x Zahbürste
Kokosöl
Mooncup
Lippenpflegestift
Haarklammern & Haargummis
Haarbürste
Rasierer
Zeckenkarte
Microfaser Handtuch
Schlafsack-Inlett
Handdesinfektion
Trillerpfeife
2x dünne Dry Bag
Scrubba Wash Bag (Drybag mit Waschbrett Funktion)
Flickzeug und Nähzeug
Wanderstöcke
Zip-Beutel
Stirnlampe
Sitzunterlage
Mückennetz
Notizblock mit Stift